Wie wird Rum hergestellt?
Es ist der Rohstoff, welcher dieses alkoholische Getränk von den vielen Konkurrenten abhebt. Es kommt nämlich nicht Getreide, wie bei Whisky und Vodka zum Einsatz, sondern Zuckerrohr. Zuckerrohr wird in tropischen Ländern angebaut und zu Zucker verarbeitet. Handelt es sich um Rhum Agricole, wird die Spirituose direkt aus fermentiertem Zuckerrohrsaft gewonnen, der wiederum durch das Mahlen und Auspressen der Zuckerrohrpflanze entsteht. Das Gegenteil dazu ist der – manchmal als etwas weniger hochwertig angesehene Rhum Industrielle, der auf industrielle Weise und meist in großen Mengen produziert wird. Sein Grundstoff ist Melasse, ein Beiprodukt aus der Zuckergewinnung.
Die Rum Herstellung läuft verschiedenartig ab und prägt das Endergebnis genauso wie die Wahl zwischen Zuckerrohrsaft und Melasse. Nach dem Gärungsprozess des Sirup-ähnlichen Rohstoffes durch die Beigabe von Hefe steht der Brennvorgang an. Dieser erfolgt entweder auf kontinuierliche Weise in einer hohen, schlanken Destillationskolonne oder auf diskontinuierliche Weise in einem Brennkessel, traditionell aus Kupfer gefertigt. Die Flüssigkeit wird erhitzt und es steigt Dampf auf, aus dem durch Trennung und Kondensierung die erwünschte Flüssigkeit entsteht. Ist der Brennvorgang abgeschlossen, wandert das Rum-Destillat in Fässer aus Eichenholz. Dort wird er einige Jahre lang gelagert, was ihm einen hellen bis dunklen Farbton sowie spezielle Charakterzüge verleiht. Handelt es sich um einen Blanco Rum, also einen weißen Rum, dann erfolgt entweder keine Reifephase oder nur eine kurze Lagerung mit anschließender Filterung.
Wie schnell reift Rum in den Fässern?
Dunkle Rumsorten ohne Zugabe von Zuckercouleur lagern meist mehr als drei Jahre. Die Rumlagerung kann man nicht mit einer Whisky Lagerung in Fässern auf Scotland vergleichen. Während Whisky auf den Islay Inseln zumeist in Fässern bei 5-15 Grad lagert und die salzige Meerbrise durch das Warehouse zieht, lagert Rum oft im Warehouse bei 30-50 Grad. Dies beeinflusst die Reifung enorm. Bei diesen Temperaturen reift Rum deutlich schneller als Whisky. Ähnlich wie beim amerikanischen Whiskey, bei dem in den oberen Regalreihen bis zu 40 Grad gemessen werden. Bakers Whiskey reift nur unter dem Dach für sieben Jahre und erhält einen völlig anderen Charakter als Bookers Whiskey aus der gleichen Distillery.
Länder die Rum anbauen und erzeugen
Zahlreiche Länder in Süd- und Mittelamerika – Guatemala, Venezuela, Panama – sowie die Inseln der Karibik – Kuba, Dominikanische Republik, Jamaika, Barbados, Trinidad, Guyana – widmen sich der Rumherstellung. Das lässt sich auf die Spanier zurückführen, die der nach der Entdeckung der Neuen Welt durch Kolumbus ab dem 16. Jahrhundert den Zuckerrohranbau einführten. Die Arbeiter auf den Plantagen brannten aus dem Rohstoff Alkohol, der relativ roh und stark, sowie wenig wohlschmeckend war. Im Laufe der Zeit wurde die Fasslagerung eingeführt und der Rum / Rhum gewann an Qualität. In unserem Online Rum Shop sind neben den karibischen und mittel- sowie südamerikanischen Rumsorten auch Spirituosen zu haben, die in als Beispiel in Indien gebrannt werden. Die vielen Versionen in allen erdenklichen Farbtönen und Geschmacksrichtungen eignen sich hervorragend für eine Fülle an Rum Cocktails und Longdrinks. Man sollte hierfür die Produktbeschreibung im Rum Online-Shop lesen, um Aroma, Geschmack und Eigenschaften richtig zu wählen. Manche Rumsorten sind ausgesprochen süß wie der Zacapa XO, andere bringen einen fruchtigen oder würzigen bis herben Unterton mit.
Die bestverkauften Rumsorten der Welt
Bei dieser Auflistung handelt es sich nicht um die besten Rumsorten der Welt, sondern um die bestverkauften Rum-Marken. Diese Rum Hersteller haben sich im Jahre 2015 am besten verkauft. Selbstverständlich spielt die Qualität bei solch großen Stückzahlen eine Rolle, aber auch das Vertriebsnetz und Marketing. Die bestverkauften Rumsorten weltweit absteigend:
- 10. Bozkov Rum aus der Tschechei
- 9. Cacique Rum aus Venezuela
- 8. Appleton Estate Rum aus Jamaica
- 7. Old Port Rum aus Indien
- 6. Barcelo Rum aus der Dominikanischen Republik
- 5. Havana Club aus Kuba
- 4. Captain Morgan Rum aus Jamaica
- 3. Tanduay Rum aus den Philippinen
- 2. Bacardi Rum aus verschiedenen Ländern
- 1. McDowells No. 1 Celebration Rum aus Indien
Die weltbesten Rumsorten 2016 und 2015
World Rum Awards, als Teil des World Drinks Award kürt seit 2007 immer die besten Spirituosen weltweit. Die Hersteller reichen Ihre Rumsorten ein und in verschiedenen Kategorien werden anschließend neutral die weltbesten Rumsorten ermittelt. Unterteilt ist der weltbeste Rum in verschiedenen Kategorien. Diese Liste ist keine offizielle Rumliste, denn es gibt verschiedene Institutionen, welche auf Ihre Weise die weltbesten Rumsorten ermitteln. Die Liste gibt Ihnen jedoch einen groben Überblick.
Brugal Especial Extra Dry: |
2016 |
Weltbester weißer Rum gereift |
Beenleigh 5 years White Rum: |
2015 |
Weltbester weißer Rum gereift |
Negrita Bardinet: |
2016 |
Weltbester weißer Rum ungereift |
St. Vincent Distillers Sunset Very Strong: |
2016 |
Weltbester Overproof Rum |
Pussers Rum 75 % Vol. Overproof: |
2015 |
Weltbester Overproof Rum |
Bundaberg Rum Master Distiller Collection: |
2016 |
Weltbester dunkler Rum |
Pusser`s Rum Aged 15 years: |
2015 |
Weltbester dunkler Rum |
Ron de Jeremy XO Rum: |
2016 |
Weltbester goldener Rumüber 13 Jahre |
Phraya Gold Rum: |
2016 |
Weltbester goldener Rum von 8-12 Jahren |
St. Vincent Distillers Captain Bligh XO: |
2015 |
Weltbester goldener Rum von 8-12 Jahren |
Brugal Extra Viejo: |
2016 |
Weltbester goldener Rum bis 7 Jahre |
St. Vincent Distillers Sparrows: |
2015 |
Weltbester goldener Rum bis 7 Jahre |
Bundaberg Small Batch Gold Rum: |
2016 |
Weltbester goldener Rum ohne Altersangabe |
Penny Blue Rum XO 2: |
2015 |
Weltbester goldener Rum ohne Altersangabe |
Die Rangliste der weltbesten Rumsorten von Spirituosen Superbillig
Viele der oben genannten Sorten sind in Deutschland recht unbekannt, können jedoch Zweifelsfrei im Online Shop gekauft werden. Unsere Spirituosen Superbillig Rangliste der weltbesten Rumsorten lautet: Appleton 21 Jahre, Barbancourt 15 Jahre, Botran Solera 1893, Doorleys XO, El Dorado 15 Jahre und El Dorado 21 Jahre, Flor de Cana 21 Jahre, Havana Club Barrel Proof alte Version, Mount Gay Extra Old, Pampero Aniversario, Santa Teresa 1796, Santiago de Cuba 11 Jahre und Zacapa 23 Jahre alte Version. Ebenso sehr gut, jedoch enorm hochpreisig sind der Havana Club Maximo Baccara Decanter, Clement Vintage 1970 Rum, Havana Club Tributo Limited Collection, Botucal Ambassador und Dictador The Best of 1981. © Video Havana Club Rum © Bilder Diageo plc.
Wo kann man Rum kaufen?
Bei uns haben Sie die Möglichkeit, qualitativ hochwertige Rum-Marken zu einem günstigen und fairen Preis zu erwerben. Entdecken Sie die Vielfalt - wir führen in unserem Sortiment für jeden Feinschmecker, Bonvivant und Kenner den richtigen Rum. Genießen Sie doch auch mal einen feinen Tropfen. Wir haben in unserem Rum Shop fast 500 verschiedene Rumsorten online zum Kauf.
Wann sollte man Rumtopf ansetzen?
Rumtopf ist ein gängiger Begriff, der vielen aus dem Elternhaus oder von den Großeltern bekannt ist. Dazu wird ein Gefäß mit zirka fünf Litern Fassungsvermögen benötigt, das einen gut verschließbaren Deckel besitzt. In einigen Märkten können sogar spezielle Rumtöpfe erworben werden. Die weiteren Zutaten sind etwa 500 Gramm Saisonobst, Zucker, und schließlich ein Rum mit etwa 54 Prozent Alkoholgehalt. Nur bei diesem Anteil ist das Gemisch auch über Monate hinweg haltbar. Grundsätzlich sollten frisch geerntete Früchte verwendet werden, da sie ausgeprägte Aromen aufweisen. Ansonsten können Früchte jeder Art hinzu gegeben werden. Interessant wird es nun bei der Schichtmethode, dem Rumtopf-Ansetzen. In Deutschland können hierbei während des Vorgangs die saisonbedingten Früchte nacheinander hinzugegeben werden, bis der Topf voll ist. Angefangen bei Erdbeeren im Mai, geht es weiter mit Aprikosen und Pfirsichen im Juni.
Diese sollten jedoch entkernt, halbiert und von ihrer Haut befreit werden. Anschließend wandern Kirschen ab Juli in den Topf. Dabei ist es Ihnen überlassen, ob Sie Süß- oder Sauerkirschen verwenden. Beides kann in den Topf gegeben werden, ein Entkernen ist nicht notwendig. Ab August können Pflaumen ebenfalls ohne Kern und halbiert, hinzugegeben werden. Im September wachsen Brombeeren zahlreich und geben dem Ganzen ein weiteres wunderbares Aroma. Birnen sind die letzte Schicht-Zutat im Oktober. Sie sollten in mundgerechte Stücke geschnitten werden. Wichtig ist während dieses Ablaufs immer, dass alle Früchte mit Flüssigkeit bedeckt sind. Bei einem kompletten Durchgang ist der Rumtopf Anfang oder Mitte Dezember fertig und kann dann genossen werden. Die Produkte für den Rumtopf erhalten Sie in unserem Rum Online Shop. Empfehlenswert sind alle Overproof Rumsorten mit mehr als 50 Prozent Volumen. Diese wären z.B. Appleton Overproof Rum, Stroh Rum Original und der sehr bekannte Old Pascas Dark Rum aus Jamaica mit 73 % Vol.
Wie trinkt man Rum?
Bei der Frage, wie man Rum angemessen konsumiert, scheiden sich die Geister. Als Mischgetränk wird er oft mit zusätzlichem Eis abgekühlt. Was auf Partys durchaus gängig erscheint, ist für den Kenner ein wahrer Frevel. Er kann nur bei günstigen Flaschen darüber hinwegsehen und wird sich mit einem Kopfschütteln seinem eigenen Glas zuwenden. Genießer empfehlen neben dem puren Genuss und einer ungekühlten Version noch einen weiteren Schritt. Für sie muss er eine Temperatur von 27 bis 30 Grad Celsius besitzen, was durch eine Erwärmung des Glases mit der eigenen Hand schnell erreicht werden kann. Erst dann entfaltet ein guter Rum sein volles Potenzial und die verschiedenen Aromen können vollendet genossen werden. Aber auch hiermit ist es noch nicht getan. Die Wahl des richtigen Glases muss wohl überlegt getroffen werden. Generell empfiehlt sich ein Glas mit einer Kaminform - unten breit, nach oben enger werdend. Durch diese Form wird das Aroma zuerst auf breiter Fläche freigesetzt, verdichtet sich aber auf seinem Weg nach oben und kann dadurch viel besser wahrgenommen werden. Ein Nosing-Glas oder ein Rum-Tumbler sind da eine gute Wahl. Ein weiterer wichtiger Punkt besteht darin, dem Rum Zeit zum Atmen zu lassen - erst dann entfalten sich die Aromen.
Wozu passt Rumtopf?
Zu einem Rumtopf stehen bei vielen Genießern leckere Speisen ganz oben auf der Karte. Nachdem die Früchte richtig durchgezogen sind, können sie zu Eis, Waffeln oder sahnigen Desserts gereicht werden. Eine weitere Möglichkeit ist das anschließende Pürieren der Früchte, um diese einzufrieren und als Sorbet zu servieren. Tolle Beispiele für genussreiche Varianten sind Käsekuchen mit Rum-Früchten, Marzipan-Waffelherzen mit Rumtopf, Mascarpone Creme mit Rumtopffrüchten oder einfach mit Kaiserschmarrn. Einige nutzen die Früchte auch als Ergänzung in frisch aufgebrühtem Tee oder in einem Sektglas mit einem Schlückchen trockenem Sekt on top. Vielleicht finden Sie noch Ihre eigene Variante, die Sie und Ihre Mitmenschen begeistert.
Woraus wird Rum gemacht?
Der Grundstoff von Rum ist Zuckerrohr. Die sogenannte Maische wird aus gehäckseltem Zuckerrohr gewonnen und besteht demnach aus Zuckerrohr-Saft und Maische. Diese wird in einem anschließenden Prozess fermentiert und bekommt einen Alkoholgehalt von etwa vier bis fünf Prozent. Der so entstandene Zuckerwein wird anschließend destilliert und gewinnt auf diese Art und Weise einen sprunghaften Anstieg auf etwa 65 bis 75 Prozent Volumen-Alkohol. Nun wird der Rum mit Wasser verdünnt und erhält damit etwa 40 Prozent. Damit ist die Herstellung von Rum abgeschlossen. Um die Qualität weiterhin zu gewährleisten wird er mehrere Monate oder Jahre in Fässern aus Eichenholz oder Tanks gelagert. Wird er stattdessen in Eichenfässern gelagert, nimmt er die Geschmacksstoffe der Fässer auf und entwickelt eine leicht bräunliche Färbung. Zusätzlich verliert er einen gewissen Alkoholanteil. Der braune Rum besitzt durch seine Herstellung ein feineres Aroma als weißer und ist mit einer eher süßlichen Note ausgestattet. Um diese Aromen auch ohne längere Lagerung erzeugen zu können, wird dem Rum Zuckercouleur oder Karamellsirup hinzugefügt. Mit diesem Vorgehen wird der Eindruck einer längeren Lagerung in Holzfässern erzeugt. Beide weisen nach Ihrer Vollendung einen Alkoholanteil zwischen 40 und 55 Prozent auf. Rum kann auch aus Melasse hergestellt werden.
Wonach schmeckt Rum?
Der Geschmack eines Rums kann an einigen Faktoren festgemacht werden. Generell gilt, dass folgende Charakteristika beim Probieren bei der Ermittlung helfen. Die verschiedenen Aromen werden vor allem in den Hauptkategorien fruchtig, süß, würzig und mild beschrieben. Einfluss auf den Geschmack haben außerdem seine Zusatzstoffe, sowie die Lagerung und der entsprechende Jahrgang. Dies führt dazu, dass jeder Rum seinen eigenen, ganz speziellen Geschmack entwickelt und der Genießer am besten selbst in die vielfältige Welt des Rums eintaucht.
Welche Rumsorten gibt es?
Neben der Auswahl von weißem oder braunem Rum gibt es einige weitere Varianten, die sich in ihren Merkmalen unterscheiden. Zuerst wäre der Original Rum zu nennen. Wie der Name bereits verrät handelt es sich um importierten Rum der unverändert verkauft wird. Während des Herstellungsverfahrens wird auf die Streckung durch destilliertes Wasser verzichtet. Der Rum besitzt aus diesem Grund einen sehr hohen Alkoholgehalt von bis zu 74 Prozent und trägt aus diesem Grund den Beinamen Original. Echter Rum unterscheidet sich vom Original in der Höhe des Alkoholanteils. Hier wurde mit Wasser auf Trinkstärke herabgesetzt, weshalb er nun ein Minimum von 37,5 Prozent besitzt. Eine zusätzliche Kategorie ist der sogenannte Overproof Rum. Hier wird Rum mit einem Alkoholgehalt von über 57 Prozent eingeordnet, der hauptsächlich zum Mixen von Cocktails verwendet wird. Als nächstes folgt der sogenannte Blended Rum. Er besteht aus einer Mischung verschiedener Original-Rum-Sorten. Eine Besonderheit stellt der Rhum Agricole dar. Er wird in landwirtschaftlicher Herstellung hauptsächlich in tropischen Inselregionen gewonnen, wie zum Beispiel Haiti oder Mauritius. Er hat nur einen geringen Anteil an der weltweiten Produktion von zirka 3 Prozent, da er aus frischem Zuckerrohrsaft hergestellt wird. Ihm folgt der Rum-Verschnitt. Hierbei handelt es sich um eine Mischung aus Rum und anderen Alkoholen. Deutschland setzt hier einen Mindestanteil von 5 Prozent Rum voraus.
In Österreich gibt es eine weitere Sonderform, den sogenannten Kunst-Rum. Es handelt sich hierbei um inländischen Rum, der aus Rum-Alkohol und Aroma hergestellt wird. Er besitzt typischerweise einen Alkoholwert von 38 Prozent Volumen. In Deutschland kennen wir Stroh-Rum, welcher zwischen 60 und 80 Prozent Vol. besitzt. Bei einem geringeren Alkoholanteil als 37,5 % Vol. spricht man von einer Spirituose auf Rum-Basis. Beispiele hierfür sind der bekannte Captain Morgan Spiced Gold oder Bacardi OakHeart.
Des Weiteren existieren noch einige besondere Sorten des Rums. Der Martinique-Rum ist ein Rhum Agricole und wird auf der französischen Insel Martinique hergestellt. Bei diesem gibt es die gleichen Qualitätsstufen wie beim Cognac. Beim Martinique-Rum ist es notwendig, dass er mindestens drei Monate im Edelstahlfass verbringt, um sich dort zu homogenisieren und Sauerstoff aufzunehmen. Erst dann wird er in Eichenholzfässer gefüllt, lagert dort je nach Altersprädikat (zum Beispiel V.S.O.P. für Very Superior Old Pale oder X.O. für Extra Old) zwischen einem und sechs Jahren. Außerdem existiert das Prädikat hors d’age, das aussagt, dass der Rum mindestens zehn Jahre im Eichenfass gelagert wurde und deshalb genug Zeit hatte, auch ein gewisses Aroma des Holzes in sich aufzunehmen. Zur Lagerung werden entweder neue Fässer verwendet oder die Destillerien greifen auf Fässer zurück, in denen vorher Cognac, Bordeaux oder Bourbon-Whisky gereift war. Dies sorgt für eine große Vielfalt an Geschmacksnoten.
Als weiteren Vertreter besonderer Sorten zählt man den Jamaika-Rum. Kräftig und würzig im Geschmack, wird er entweder pur genossen oder findet in Cocktails Verwendung. Sollte er als zu scharf empfunden werden, kann er bedenkenlos mit Wasser verdünnt oder mit anderem Alkohol gemischt werden. Eine etwas andere, aber dennoch besondere Sorte, ist der Flensburger Rum-Verschnitt. Er besteht aus einer Mischung aus Rum, Wasser und Agraralkohol. Diese Mischung muss einen Mindestanteil von fünf Prozent Rum sowie einen Alkoholanteil von mindestens 37,5 Prozent aufweisen. Ihren Anfang fand diese Sorte schon im 18. Jahrhundert, in dem noch hohe Einfuhrzölle auf Spirituosen erhoben wurden. Daher wurde der importierte Jamaika-Rum auf Trinkstärke verdünnt, der sich dank seines intensiven Geschmacks kaum veränderte. Der Vollständigkeit halber erwähnenswert ist an dieser Stelle noch der Tschechische Rum, der aber genau genommen keinen typischen Rum darstellt sondern aus Zuckerrüben gewonnen wird. Dieses Getränk wurde deshalb mittlerweile auf Tuzemak umbenannt.
Wodurch kann man Rum ersetzen?
Diese Frage stellt sich recht häufig beim Backen. Viele Rezepte geben Rum als notwendige Zutat an, dem ein oder anderen stößt es bei dem Gedanken allerdings auf. Dachte man früher, der Alkoholanteil des Rums würde sich durch das Kochen oder Backen verflüchtigen, ist heutzutage bewiesen, dass Alkohol nicht rückstandsfrei verdunstet und deshalb immer noch ein gewisser Restanteil im Essen verbleibt. Falls die Rum-Note unerwünscht ist, kann versucht werden, einen Amaretto zu verwenden. Dieser ist weit weniger streng und führt mit seinem Mandel-Aroma eine deutlich angenehme Note. Ersetzen lässt sich echter Rum beim Backen am besten mit Backaroma. Dieses ist in vielen verschiedenen Geschmacksrichtungen erhältlich, auch als Rum-Aroma. Es enthält keinen Alkohol, riecht und schmeckt aber nach braunem Rum. Wenn Sie mit Alkohol backen, sollten Sie alle Gäste darauf hinweisen.
Rum-Länder
Die Rum produzierenden Länder befinden sich zumeist in tropischen Gebieten, in denen Zuckerrohr angebaut wird und dieses auch gut wächst. Denn Zuckerrohr ist seit dem 16. Jahrhundert die Voraussetzung für die Destillation von Rum. Während Gin oder Vodka überall auf der Welt zu den gleichen Qualitätskriterien produziert werden kann, sieht dies beim Rum anders aus. Denn ohne das Zuckerrohr und das tropische Klima der Lagerung schmeckt Rum immer anders. Wird in der Dominikanischen Republik eher weicher und milder Rum hergestellt, kommen aus Guyana starke dunkle Rumsorten mit viel Geschmack und Aroma. Es ist deshalb von Vorteil zu wissen, welche Länder welchen Rum herstellen. Zudem wird Rum aus Melasse oder gepressten Zuckerrohrsaft hergestellt. Melasse ist gehäckseltes Zuckerrohr. Wird das Zuckerrohr gepresst und nur der Saft fermentiert und destilliert, so entsteht eher ein sanfter und leichter Rum mit grasigen Noten. Rum aus Melasse ist eher schwerer und aromareicher. Vor allem in ehemaligen französischen Kolonien wie Martinique und Guadeloupe wird immer noch der Rhum Agricole hergestellt.
Die Karibik ist das Herz der Rumproduktion weltweit. Zuckerrohr wächst sogar wild am Straßenrand, die Arbeitskraft ist günstig und das Klima immer gleich warm und trotzdem recht nass. Jede größere Insel der Karibik stellt Rum her. Barbados gilt als die Geburtsstätte des Rums um das Jahr 1500 herum. Entdeckt von den Spaniern begann einige Jahre später bereits die Destillation und Rumproduktion. Hergestellt werden von allem leichte dunkle Rumsorten. Zur Karibik zählen zahlreiche Inseln und die bekanntesten sind Kuba, Jamaika, Haiti, Dominikanische Republik, Antigua, Guyana, Guadeloupe, Barbados, Curacao, Trinidad und Tobago sowie St. Lucia.
Das Rumland Barbados produziert mehr leichte süße Rumsorten im Pot Still und Column Still Verfahren. Die Rumproduktion begann hier bei Mount Gay im Jahre 1663 und Mount Gay ist wahrscheinlich die älteste Rum-Distillery und damit der älteste Rumproduzent weltweit. Heute wird auf Barbados mit dem Eclipse ein weicher und würziger Rum hergestellt. Aus Barbados kommt auch der Plantation Rum, Dos Maderas und Cockspur. Diese Sorten spielen jedoch im Land und im Export nur eine sehr untergeordnete Rolle. Sehr bekannt und vielfach ausgezeichnet ist der Mount Gay Extra Old der jetzt Mount Gay XO Reserve Cask heißt. Noch etwas hochwertiger ist der Mount Gay 1703 Old Cask Selection.
Das Rumland Cuba produziert leichte und weiche Rumsorten im Column Still Verfahren. Zu verdanken ist dies den Spaniern. Derzeit ist es immer noch verboten, kubanischen Rum in die USA zu senden. Bacardi wurde auf Kuba erschaffen und die Familie Bacardi ging später auf die Bahamas. Die bekanntesten Rummarken in Kuba sind Varadero, Legendario und Havana Club Rum. bieten der Havana Club 15 Jahre sowie der Havana Club Maximo.
Die Dominikanische Republik zeichnet sich für weiche, milde und sehr leichte Rumsorten, auch länger im Fass gereift verantwortlich. Alle werden im Column Still Verfahren produziert. Ein Verfahren was die Spanier brachten. Sehr bekannt sind Brugal und Barcelo. Jedoch spielen auch Siboney und Bermudez im Land eine Rolle. Drei Destillerien im Rum-Land Dom Rep. spielen eine große Rolle und produzieren stark für den einheimischen Markt. Die neuen Rumsorten wie Opthimus, Quorhum oder Cubaney spielen im Land keine Rolle. Der bekannteste Rum zum pur Trinken aus der Dominikanischen Republik ist der Barcelo Imperial. Brugal bietet mit dem Brugal Ron Leyenda 10 Jahre und Brugal Siglo eine Alternative an. Konnte jedoch die Beliebtheit von Barcelo nie erreichen.
Das Rumland Guyana produziert vor allem Demerara Rumsorten, reich im Geschmack. Demerara ist eigentlich ein Fluss in Guyana, aber jeder dort nennt seinen Rum danach. Demerara Rumsorten reifen wie der El Dorado bis zu 25 Jahre im Fass und die jüngeren Sorten werden auch zum Blenden für leichtere Rumsorten benutzt. Die Nachbarn von Guyana Surinam und French Guyana produzieren fast den gleichen Geschmack. Das Rumland Guyana liegt im Norden von Südamerika. Bis zum 17. Jahrhundert waren über 300 Rum-Distillerien im Land vertreten. Nun liegt alles in der Hand von El Dorado. Der Rum ist stark, aromareich und sehr kraftvoll. Der El Dorado 15 Jahre erhielt unzählige Auszeichnungen und ist ein Weltklasse Rum. Andere Rumsorten in Guyana spielen nur eine untergeordnete Rolle.
Haiti folgt der französischen Tradition der leichteren hellen Rumsorten, sind zumeist doppelt destilliert in Pot Stills und reifen in Eichenfässern für drei und mehr Jahre. Man produziert einen vollen geschmacksreichen hellen Rum, zumeist mild im Geschmack. Haiti hat einen "Untergrund" in dem immer noch die Voodoo Religion als Ritual gelebt wird. Haiti gehörte früher zur Insel Hispaniola und der Rum wird mit Zuckerrohrsaft hergestellt. Barbancourt gilt mit dem Barbancourt 15 Jahre als die wichtigste Marke im Land. Haiti war früher der Zuckerrohr-Produzent für zahlreiche Rumsorten. Das Land wurde jedoch massiv versklavt und ausgebeutet. Haiti ist auch der Grund, warum in Frankreich Zuckerrüben angebaut wurden.
Das Rumland Jamaica ist bekannt für reichen aromatischen Rum, die meisten produziert im Pot Still Verfahren. Jamaica hat eine Klassifizierung für Rumsorten, beginnend von sehr leicht bis sehr geschmackvoll und schwer. Jamaicas Rumsorten werden auch oftmals zum Blenden benutzt. Im Jahr 1655 wurde den Spaniern Jamaika von den Engländern entrissen. Die Insel wurde anschließend zum größten Zuckerlieferanten weltweit und zum leider auch größten Sklavenmarkt weltweit. Jamaika Rum ist würzig, dunkel und sehr aromatisch. Die drei bekanntesten Marken sind Appleton Rum, Captain Morgan Rum und Myers Rum. Die Appleton Distillery kontrolliert den Markt vollständig. Früher destillierten Plantagenbesitzer das Zuckerrohr, damit es nicht verfaulte. Der Rum wurde an vorbeifahrende Seeleute verkauft, die Rum gesetzlich vorgeschrieben als Ration an die Seeleute ausschenken mussten.
Martinique ist eine französische Insel mit der größten Anzahl an Rumdistillerien in der östlichen Karibik. Sowohl Pot Still als auch Column Still wird eingesetzt. Auf der anderen französischen Insel Guadeloupe wird wie auch in Martinique ein Rum produziert aus Zuckersaft und der Melasse. Die Rumsorten reifen in französischen Brandy Fässern für ein Minimum von 3 Jahren. Rhum Vieux (älterer Rum) ist sehr vergleichbar mit älteren französischen Brandys. Aus Martinique kommen die ausdruckvollsten Zuckerrohrsaft Rumsorten. Die bekanntesten Marken in Martinique sind Clement Rhum, J. Bally und Saint Jaimes Rum. Ein Millesimes Rum ist ein Jahrgangsrum, ähnlich wie auch beim Champagner. Ein Hors d Áge Rum ist ein älterer Rum mit mehr als zehn Jahren Lagerung. In Martinique gibt es noch Rumsorten die über 40 Jahre im Eichenfass gereift sind.
Das Rumland Puerto Rico ist bekannt für trockene leichte Rumsorten, hergestellt im Column Still Verfahren. Alle weißen Puerto Rico Rumsorten müssen gesetzlich vorgeschrieben, für mindestens ein Jahr im Fass reifen. Dunkle Rumsorten mindestens drei Jahre. Puerto Rico ist das Tor der Karibik, spielt jedoch in der Rumproduktion keine Rolle mehr.
Trinidad produziert hauptsächlich leichte Rumsorten im Column Still Verfahren und hat einen großen Export-Handel mit Rum aufgebaut. Aus Trinidad kommt der bekannte Angostura Rum, sowie der in letzter Zeit immer bekannt werdende Kraken Black Spiced. In den USA wird auch der Zaya Rum aus Trinidad gut verkauft. Der bekannteste Rum zum pur Trinken ist der Angostura 1824 und Angostura 1919 Reserva. Seit kurzem gibt es auch den Angostura 1787, der 15 Jahre im Eichenfass reifte.
Die Virgin Islands, welche zwischen den United States Virgin Islands und den British Virgin Islands liegen, produzieren alle einen leichten Rum, zumeist zum Mixen im Column Still Verfahren. Diese Rumsorten und die aus der Nähe von Grenada werden auch als Basis für Bay Rum benutzt. Die Virgin Islands spielen wie viele andere Länder keine Rolle mehr im der Rumherstellung.
Guatemala und Nicaragua liegen in Central Amerika, wo eine große Anzahl an medium-kompakten Rumsorten hergestellt werden, zumeist gereift im Column Still Verfahren. Rum aus Guatemala und Nicaragua gehört zu den weltbesten Rumsorten. Dunkel, kraftvoll und so reich voller Aromen, dass keine andere Rum Marke herankommt. Die Marken der beiden Länder gehören zu den weltbesten und der Zacapa 23 Anos Rum aus Guatemala wurde teilweise viele Jahre hintereinander zum weltbesten Rum gewählt. Aus Guatemala kommen der Malecon, Botran Rum und der Zacapa Rum. Die beiden bekanntesten Rumsorten sind der Zacapa 23 Anos und der Botran 1893 Solera. Es sind ausgewogene und äußerst geschmackvolle dunkle Rumsorten, lange gereift und mit einem süßlichen gefälligen Aroma. Aus Nicaragua stammt der Flor de Cana Rum. Besonders beliebt und bekannt ist hier der Flor de Cana 12 Jahre Rum.
Brasilien produziert eine große Anzahl leichter Rumsorten im Column Still Verfahren. Am bekanntesten ist der Cachaca, eine Zuckerrohrspirituose. Cachaca 51 ist eine der bekanntesten Marken für Caipirinha und stellt jährlich 600 Mio. Flaschen her. Brasilien produziert fast ausschließlich ungereiften Rum und spielt in der Rumproduktion keine Rolle. Dafür ist das Land führend in der Produktion von Cachaca.
Das Rum-Land Venezuela produziert eine große Anzahl an alten hervorragenden Rumsorten, die auch international viel Anerkennung erreichen. Zumeist goldene oder ältere dunklere Rumsorten. Derzeit ist die Lage aufgrund des Bürgerkrieges jedoch schwierig. Aus Venezuela kommen zwei Rumsorten die weltweit bekannt sind. Der Pampero Rum und der Botucal Rum. Weitere sehr bekannte Rumsorten sind Santa Teresa, Cacique und Ocumare. Weltweiten Ruhm genießen der Pampero Aniversario, Cacique 500 Extra Anejo, Botucal Reserva, Diplomatico Reserva Exclusivo und der Santa Teresa 1796 Antiguo de Solera.
Die USA hat eine Handvoll von Rumdistillerien im Süden, man produziert jedoch nur leichten medium gereiften Rum und versucht diesen unter karibischen Namen zu verkaufen. Die Qualität ist nicht bekannt und die Rumsorten erhalten keine guten Bewertungen.
Europa ist mehr bekannt zum Blenden von Rumsorten und dem Import. Sowohl England als auch Frankreich importierten Rumsorten aus ihren ehemaligen Kolonien zur weiteren Reifung und Abfüllung. Schwerer dunkler Rum aus Jamaica wird nach Deutschland importiert und mit neutralem Alkohol im Verhältnis von 1 zu 19 gemischt. Das Produkt eines Rumverschnittes finden sie in den billigen Discountläden. Das gleiche macht auch Österreich mit dem Inlander Rum. Diese Sorten haben eigentlich nur den Namen mit Rum gemeinsam. Geschmacklich können die Rumsorten mit den Produkten aus der Karibik nicht mithalten. Denn es muss immer zugekauft werden und in den kalten Ländern kann der Rum im Fass auch nicht weiterreifen.
Das Rumland Australien produziert eine stattliche Anzahl von weißen und goldenen Rumsorten im Column und Pot Still Verfahren. Sowohl Rum als auch Bier sind die Verkaufsschlager in Australien. Aus Australien kommt der Bundaberg Rum, der jedoch nur schwer in Europa zu kaufen ist.
Auf den Seychellen, Mauritius und den Malediven wird nur sehr wenig Rum erzeugt. Die Malediven als islamisches Land destillieren überhaupt keinen Alkohol. Auf den Seychellen wird der Takamakay Rum angeboten, der maximal acht Jahre alt ist. Die Seychellen verfügen zudem über kein Ackerland für den Zuckerrohranbau. Der Takamakay Rum eignet sich nur zum Mischen und ist von niedriger Qualität. Aus den Malediven stammt der Green Island Rum. Auf Mauritius wächst an jeder Straßenecke das Zuckerrohr und auf Mauritius befinden sich auch drei Destillerien, welche Rum aus Zuckerrohr herstellen. Die Qualität reicht jedoch maximal zum Mischen. Älterer gereifter Rum wird auf Mauritius so gut wie gar nicht angeboten.
Das Rumland Philippinen eignet sich ideal für den Zuckerrohranbau. Und sind nach Indien und Brasilien der weltgrößte Zuckerrohr Produzent. Sowohl die Böden, als auch das Klima sind ideal für den Anbau von Zuckerrohr. In Europa bekannt ist nur der Don Papa Rum, der inzwischen auch als Don Papa 10 Jahre Rum angeboten wird. Noch etwas bekannt ist der Tanduay Rum, der ebenfalls aus den Philippinen stammt. Aus dem Nachbarland Thailand stammt der Mekhong Rum und SangSom Rum. Beide Rumsorten verkaufen sich in Thailand ausgesprochen gut, sind jedoch günstige Rumsorten zum Mischen.
Fazit Rumländer
Auf den Großen Antillen befinden sich die wichtigsten Rumhersteller von karibischem Rum. Cuba, Jamaika und Puerto Rico produzieren hochwertige Sorten. Auf den Kleinen Antillen sticht Martinique und Guadeloupe heraus. Bei allen Inseln ähneln sich die Geschichten der Rumproduktion. Europäer tauchten im 16. Jahrhundert auf, versklavten die Afrikaner und rotteten die indianischen Ureinwohner aus. Es folgte Ausbeutung, Sklaverei und der Kampf um Unabhängigkeit und Macht. Die Engländer bevorzugten schon immer schweren dunklen Rum. Die Spanier und Franzosen eher hellen Rum mit weniger Aromen. Dies sieht man auch an den Rumsorten aus den Ländern Puerto Rico und Kuba. Die Franzosen schätzten auch fruchtige, pflanzliche und grasartige Noten im Rum. Deshalb produziert Guadeloupe und Martinique noch immer einen Rhum Agricole. Für Fragen rund um das Thema Rum und eine Beratung stehen wir jederzeit sehr gerne zur Verfügung.